Treffen zweier Welten: Die Geschichte von Sunan Jati und Prinzessin Sun Nr. 1
Kapitel 1
Reisen Sie in ferne Länder
Heute Morgen wehte im Hafen des Sultanats eine starke Meeresbrise. Ein großes Schiff, das mit Schnitzereien von Drachen und Garuda-Vögeln verziert ist, bereitet sich darauf vor, den Ozean zu überqueren. Am Rand des Piers stand Sunan Jati aufrecht, trug ein langes weißes Gewand und einen sorgfältig um den Kopf geschlungenen Turban. Sein Gesicht war ruhig, aber seine Augen zeigten unerschütterliche Entschlossenheit. Überall um ihn herum waren seine Anhänger damit beschäftigt, Vorräte auf Schiffe zu laden.
„Es war eine lange Reise, Kanjeng Sunan“, sagte Ki Gede Wirya, einer seiner treuesten Schüler. „Dieser riesige Ozean ist voller Stürme und Herausforderungen. Müssen wir das wirklich tun?“
Sunan lächelte und tätschelte sanft Ki Gedes Schulter. „Ki Gede, jede große Reise erfordert Opfer. Wenn wir eine Friedensbotschaft übermitteln wollen, müssen wir bereit sein, Ozeane zu überqueren. Hat uns der Prophet nicht auch gelehrt, das Gute in allen Teilen der Erde zu verbreiten?“
Ki Gede nickte, obwohl sein Gesicht immer noch besorgt aussah. Sie machten sich nicht nur daran, die islamischen Lehren zu verbreiten, sondern auch in der Hoffnung, freundschaftliche Beziehungen zwischen dem Archipel und dem chinesischen Reich aufzubauen. Sunan erkannte, dass es sich bei dieser Aufgabe nicht nur um Diplomatie handelte, sondern auch um eine spirituelle Mission, die seinen gesamten Körper und seine gesamte Seele in Anspruch nahm.
Erster Tag auf See
Als die Segel des Schiffes gesetzt wurden, trug der Wind sie sofort von der Nordküste der Insel Jawadwipa weg. Das Land verschwand langsam aus dem Blickfeld. Das Meer erstreckt sich weit, blau und grenzenlos. Die Besatzung war mit ihren jeweiligen Aufgaben beschäftigt, während Sunan Jati auf dem Deck saß und den Horizont betrachtete.
„Machen Sie sich Sorgen um Kanjeng Sunan?“ fragte Ki Gede, als er auf ihn zukam.
„Nein, Ki Gede“, antwortete Sunan Jati ruhig. „Aber ich denke darüber nach, was uns dort erwartet. Das Chinesische Reich war ein großes Land mit einer hochentwickelten Zivilisation. Wir müssen höflich sein, aber dennoch die Großartigkeit der islamischen Lehren zeigen.“
Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als plötzlich eine starke Meeresbrise wehte. Wellen begannen, das Schiff zu erschüttern. Die Besatzung gab das Signal, die Segelleine festzuziehen. Einige von Sunans Anhängern, die nicht an das Meer gewöhnt waren, wurden blass und erbrachen sich in der Ecke des Schiffes.
„Dieser Sturm ist die erste Prüfung“, murmelte Sunan, während er sich am Rand des Schiffes festhielt. Er betete in seinem Herzen, dass Allah ihre Reise beschützen würde.
Treffen mit Piraten
Am fünften Tag der Reise, als sie in tiefere Gewässer vordrangen, erschien in der Ferne ein seltsames Schiff. Das Schiff näherte sich mit hoher Geschwindigkeit. Auf seinem Mast wehte eine schwarze Flagge.
"Pirat!" schrie eines der Besatzungsmitglieder, was alle in Panik versetzte.
"Den Mund halten!" befahl Sunan mit ruhiger, aber fester Stimme. „Niemand bewegt sich ohne Befehl.“
Bald näherte sich das Piratenschiff und mehrere bewaffnete Männer sprangen an Bord ihres Schiffes. Der Piratenführer, ein großer Mann mit einer Narbe im Gesicht, trat arrogant vor.
„Wir brauchen Vorräte und Wertsachen!“ schrie er.
Sunan Jati trat ohne Angst vor. „Bruder, warum hast du diesen Weg gewählt? Machst du dir keine Sorgen um die Belohnung im Jenseits?“
Der Mann lachte laut. „Was interessiert mich das Leben nach dem Tod? Ich brauche nur Essen und Gold.“
Sunan näherte sich ihm langsam. „Wenn Sie Essen brauchen, sind wir bereit, es zu teilen. Aber wenn du es mit Gewalt nimmst, wirst du nur die Sünde auf deinen Schultern tragen.“
Sunans Worte brachten den Mann zum Schweigen. Der scharfe Ausdruck in seinen Augen wurde weicher. „Du sprichst wie ein weiser Mann“, sagte er schließlich. „Ich werde dein Essen nehmen, aber dein Gold werde ich nicht anrühren.“
Sunan nickte. Einen Teil der Vorräte gaben sie den Piraten, die dann abzogen, ohne jemandem Schaden zuzufügen. Die Veranstaltung war für alle an Bord eine Lektion über die Macht von Worten und Weisheit.
In China angekommen
Nach wochenlanger Seereise sahen sie endlich das chinesische Festland. In der Ferne ragten grüne Berge auf, während kleine Fischerboote in der Nähe des Hafens auf und ab schaukelten. Sie wurden von Beamten des Sultanats begrüßt, die zuvor Briefe aus dem Archipel erhalten hatten.
„Willkommen in unserem Land“, sagte einer der Beamten in fließendem Malaiisch. „Unser Kaiser hat von Ihrer Weisheit gehört und ist sehr daran interessiert, Sie kennenzulernen.“
Sunan lächelte und verbeugte sich respektvoll. „Vielen Dank für diesen herzlichen Empfang. Wir überbringen eine Friedensbotschaft vom Archipel.“
Auf dem Weg zum Palast wurde Sunan und seinem Gefolge eine atemberaubende Aussicht geboten. Die breiten Straßen sind von blühenden Kirschbäumen gesäumt und am Ende der Straße steht ein prächtiger Palast mit goldenem Dach. Sunan war erstaunt und demütigt über die Größe dieser Zivilisation.
Als sie im Palast ankamen, wurden sie eingeladen, einen großen Saal voller rot-goldener Laternen zu betreten. Kaiser Hong, gekleidet in ein Drachengewand, saß mit einem freundlichen Lächeln auf einem hohen Thron. Eine schöne Frau in kaiserlicher Kleidung stand anmutig neben ihm.
„Wir haben viel über deine Weisheit gehört, Sunan von Java“, sagte Kaiser Hong. „Wir wollen aus erster Hand erfahren, was Ihren Unterricht so besonders macht.“
Sunan lächelte und verbeugte sich respektvoll. „Eure Majestät, diese Lehre ist einfach. Der Islam lehrt Frieden, Mitgefühl und Gerechtigkeit. Wir sind hier, um Freundschaft zu schaffen, nicht um Konflikte.“
Der Kaiser nickte mit ernster Miene. „Wir wollen mehr erfahren. Wir möchten aber auch sicherstellen, dass Ihr Besuch unserer Gemeinschaft zugute kommt.“
Der Dialog zwischen Sunan Jati und Kaiser Hong markierte den Beginn einer langen und bedeutenden Beziehung zwischen dem indonesischen Archipel und dem chinesischen Reich.
Fazit Teil 1
Sunan Jatis Reise nach China ist nicht nur eine physische Reise, sondern auch eine spirituelle Reise voller Weisheit. Jede Herausforderung auf See, jede Begegnung mit Ausländern und jeder Schritt, den sie auf chinesischem Boden unternahmen, war ein Beweis für die Großzügigkeit und Standhaftigkeit ihres Glaubens.
Trotz kultureller und sprachlicher Unterschiede hat Suna Jati bewiesen, dass die Friedensbotschaft alle Grenzen überschreiten kann. Und in diesem fernen Land begann er, die Saat der Harmonie zu säen, die für alle Zeiten in Erinnerung bleiben würde.
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